Zehn Antworten zum Leistenbruch (Leisten-Hernie)

Was ist eine Hernie?
Hernie bezeichnet allgemein einen Eingeweidebruch. Zu den häufigsten Hernien gehört der Leistenbruch.

Was sind die Anzeichen für einen Leistenbruch?
Optisch ist der Leistenbruch erkennbar an einer Vorwölbung im Bereich der Leiste. Dazu kommen oft Beschwerden, meist ziehende Schmerzen.

Wie entsteht ein Leistenbruch?
Entgegen dem Volksmund bekommt man vom schweren Heben keinen Leistenbruch. Das Heben ist häufig nur ein Auslöser für den Bruch. Die Ursache liegt meist in Veränderungen des Bindegewebes.

Wie wird ein Leistenbruch behandelt?
Wird die Diagnose „Leistenbruch“ gestellt, muss eine Therapie geplant werden. Dazu ist eine Operation nötig. Nicht-operative Alternativen, wie Bruchbänder sind abzulehnen, sie schädigen die Bauchdecke durch die Entlastung. Die Bauchdecke bildet sich dann zurück und wird noch schwächer.

Wie wird ein Leistenbruch operiert?
Es gibt mehrere OP-Verfahren. Hier im Diakoniekrankenhaus arbeiten wir mit der  laparoskopischen OP (minimal-invasiv), auch bekannt als TAPP-Verfahren. Dabei wird ein Kunststoffnetz zum spannungsfreien Verschluss der Bruchpforte eingesetzt. Der Patient ist danach wieder schnell fit, es ist keine längere körperliche Schonung nötig, es treten selten Schmerzen auf und die Komplikationsrate ist sehr niedrig.

Kann der Eingriff ambulant erfolgen?
Nein, die OP erfordert einen 24stündigen Krankenhausaufenthalt inklusive einer Übernachtung.

Wie läuft eine Operation des Leistenbruchs ab?
Es findet vorab ein Treffen mit dem Facharzt und dem Narkosearzt statt, bei dem die Patientin aufgeklärt wird und verschiedene Untersuchungen durchgeführt werden.
Zur OP selber kommt der Patient am frühen Morgen des vereinbarten OP-Tages nüchtern (nicht rauchen, essen, trinken). Nach der administrativen Aufnahme wird er bereits auf der Station erwartet.
Die Patientin kommt dann in den OP-Saal, die Operation dauert ca. 45 Minuten. Für die Bauchspiegelung werden drei kleine Löcher benötigt, so ist ein diagnostischer Rundumblick in der Bauchhöhle möglich.

Dann wird das 15 x 10 cm große Netz eingesetzt. Sollte es auch auf der Gegenseite einen Bruch geben, wird dieser auch gleich behandelt. Danach werden die Zugänge wieder vernäht. Es handelt sich um Öffnungen von maximal 12 mm. Anschließend wird der Patient noch überwacht bis er ausgeschlafen ist. Danach kommt er auf die Station. Dort darf er bereits am gleichen Tag wieder aufstehen und auch normal essen. Nach der Visite am nächsten Tag, bei der nach eventuellen Schwellungen oder Blutungen geschaut wird, kann die Patientin entlassen werden.

Wozu wird bei Leistenbrüchen ein Netz eingesetzt?
Das Netz dient als Matrix für die Narbenbildung, danach löst es sich zum Teil auf, ein Teil bleibt im Körper, der das Material allerdings toleriert. Wird der Bruch einfach nur „zusammengenäht“ kommt es häufiger zu Spannungen im Gewebe und erneuten Brüchen.

Hat man Schmerzen nach der Operation?
Wenn alles gut verläuft, hat der Patient keine Schmerzen. Es wird eher von einem Gefühl ähnlich einem Muskelkater gesprochen.

Wie erfolgt die Nachsorge bei Leistenbrüchen?
Die Fäden werden nach zehn Tagen durch den Hausarzt gezogen. Ab diesem Zeitpunkt ist auch wieder eine Vollbelastung möglich.

Kontakt

Chefarzt
Prof. Dr. med. Jörg Kleeff

Facharzt für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Zusatzbezeichnung Spezielle Viszeralchirurgie

Sekretariat
Anke Lux
0345 778-6344
0345 778-6366
Zentrale Patientenaufnahme

Mo-Fr 9-13 Uhr

0345 778-6328
0345 778-6426
Stationsleitung
E1 - Chirurgie
Christiane Birkenfeld

Stationsleitung, Praxisanleitung

0345 778-6520 (keine Termine)