Zum Hauptinhalt springen

Die Klinik für Geriatrie übernimmt die Aufgabe der Primärversorgung akut erkrankter multimorbider älterer Patientinnen und Patienten. Aspekte der akutmedizinischen Diagnostik und Therapie sowie der rehabilitativen Beübung sind gleichermaßen relevant.
Die Klinik für Geriatrie ist eine medizinische Abteilung im Akutkrankenhaus mit Versorgungsvertrag nach § 39 SGB V und keine Rehabilitationsklinik. Voraussetzung für die Aufnahme ist stets das Vorliegen einer Krankenhausbehandlungsbedürftigkeit

Die meisten Patienten und Patientinnen werden von vorbehandelnden Akutabteilungen der umliegenden Krankenhäuser überwiesen. Es besteht jedoch auch die Möglichkeit, bei akutmedizinischem Behandlungsbedarf sowie Bedarf spezifischer rehabilitativer Therapien bedürfen direkt durch den Hausarzt einzuweisen.

Grundlage der Therapie sind umfangreiche Testungen der Ausgangssituation im Geriatrischen Assessmentverfahren. Selbstverständlich stehen unseren Patientinnen und Patienten auch alle medizinischen Untersuchungsmöglichkeiten anderer Kliniken zur Verfügung. Allerdings wird sehr sorgfältig abgewogen, welche Maßnahmen sinnvoll sind, um eine bessere Alltagskompetenz und Lebensqualität zu erlangen.

Charakteristisch für geriatrische Kliniken ist die interdisziplinäre Zusammenarbeit verschiedener Fachrichtungen mit regelmäßigem Austausch über zu Behandelnde und deren Therapieplanung. Jede Person, die von der Therapie profitieren kann, erhält tägliche mehrfach Therapiemaßnahmen und rund um die Uhr die sogenannte aktivierende Pflege.

Die Klinik für Geriatrie ist Mitglied im Zentrum für Altersmedizin im südlichen Sachsen-Anhalt (ZASSA). Hier erhalten Fachkräfte, ältere Erwachsene und Angehörige weitere Informationen zu altersmedizinischen Themen.

Medizinische Schwerpunkte

Das Merkmal der Geriatrie ist die Diagnostik und Wichtung derjenigen Erkrankungen und Störungen, die behandelt werden müssen, um den älteren Patienten in die Lage zu versetzen, das Training erforderlicher Fähigkeiten durchzustehen. Häufig handelt es sich neben Akuterkrankungen um syndromale Erkrankungen wie Schwindel, Stürze und Verwirrtheitszustände, die auf Ursachen aus verschiedenen Organsystemen beruhen. Dabei nimmt die Korrektur der Medikation einen wichtigen Stellenwert ein. Auf Basis der für Internisten üblichen Fertigkeiten und Kenntnisse verfügen wir über umfangreiche Methoden der Schluckdiagnostik, über eine Gedächtnisambulanz, die sich speziell den Problemen älterer Menschen mit Demenz und ihrer Angehörigen, insbesondere bei Verdachtsfällen, widmet.

Die geriatrische Sichtweise verlangt, ähnlich wie beim Hausarzt, viele verschiedene Erkrankungen aus sämtlichen Gebieten in häufig späten Stadien erkennen zu müssen. Es wird eingeschätzt, ob und welche therapeutische Maßnahmen sinnvoll sind. Die Recherche der Anamnese, der sozialen Umstände und die Wünsche der Patienten und Patientinnen sind zu eruieren und in einen realistischen Therapieplan umzusetzen. Dazu ist die Fort-und Weiterbildung in nahezu allen medizinischen Gebieten mit Perspektive auf ältere und hochaltrige Menschen die unerlässliche Grundlage.

Die bei uns behandelten Personen sind im Mittel etwa 81 Jahre alt, vorwiegend Frauen, sie leiden unter durchschnittlich acht Erkrankungen und nehmen mehr als zehn Medikamente. Die Krankenhausaufnahme erfolgt in den meisten Fällen wegen eines Schlaganfalls, wegen Stürzen mit Frakturen von Hüften, Becken oder Wirbelkörpern und wegen neuro-psychiatrischer Erkrankungen wie Parkinson, Demenz oder nach schweren Operationen und Herzinfarkten. Das geriatrische Team erstellt den Therapieplan nach Tests und Untersuchungen und dann bespricht diesen wöchentlich mit Blick auf den Therapiefortschritt.

Nicht zuletzt sind ethische Fragestellungen in Austausch mit Patientinnen und Patienten, deren Angehörigen und anderen Bezugspersonen ein wichtiger Bestandteil der täglichen Arbeit. Dabei ist die Würdigung und Durchsetzung des Willens der Patienten oberstes Ziel. Die Vermittlung unklarer Zusammenhänge von Krankheiten, medizinischen Möglichkeiten und Sinnhaftigkeit im Einzelfall ist oft schwierig. Nicht zuletzt hilft das geriatrische Team den Patienten, ihre Ansprüche bei Kassen durchzusetzen, um in notwendigem Maße mit Hilfsmitteln, Pflege und anderen Erfordernissen versorgt zu werden. Unser Interesse ist die nachhaltig verbesserte Alltagskompetenz unserer Patienten, was auch von der konsequenten Versorgung nach der Entlassung abhängt.

Indikation für geriatrische Behandlung

Grundsätzlich ist vor Einweisung oder Verlegung zu prüfen, ob eine Krankenhausbehandlung erforderlich ist und im speziellen, ob der Patient bzw. die Patientin perspektivisch von einer geriatrischen frührehabilitativen Komplexbehandlung profitiert. Vor der Entscheidung für stationäre Pflege sollte immer überprüft werden, ob durch eine geeignete Therapie der Verbleib in der Häuslichkeit möglich ist.

Typische Indikationen für die Geriatrie sind Multimorbidität plus

  • Schlaganfall oder andere Hirnschäden mit Behinderung (Lähmung, Sprech-und Sprachstörung, Schluckstörung)
  • Parkinson-Syndrome u.ä. Bewegungsstörungen
  • Sturzneigung
  • Internistische Erkrankungen, die ambulant nicht ausreichend diagnostiziert oder medikamentös einzustellen sind (Diabetes mellitus, Herz-Kreislauferkrankungen, arterielle Durchblutungsstörungen etc.)
  • Operativ versorgte Sturzfolgen (Oberschenkelhalsfraktur, Wirbelfrakturen u.a. Frakturen)
  • Gelenkersatzoperationen wegen chronischer Gelenkschäden
  • Amputationen
  • Größere chirurgische Engriffe mit verzögerter Rekonvaleszenz
  • Erkrankungen, die wegen begleitender Demenz oder Verwirrtheit nicht in anderen Kliniken behandelt werden können

Nicht sinnvoll ist die Einweisung von Patienten oder Patientinnen zur Komplexbehandlung, die nicht in der Lage sind, die Therapiemaßnahmen aktiv mitzumachen.

Anmeldeformular

Um planbare Zuweisungen rechtzeitig zu terminieren nutzen Sie bitte folgendes Formular:
Anmeldebogen für Akutgeriatrie (bitte vor dem Ausfüllen speichern)

Direktor

Prof. Dr. med. Tino Prell

Chefarzt

Dr. med. Marvin Schober

Belegungsmanagement und Patientensteuerung

Kathleen Herrfurth
Fax: 0345 778-6442

6:30 Uhr - 12:30 Uhr

Belegungsmanagement und Patientensteuerung

A. Haug
Fax: 0345 778-6442

7:00 Uhr - 14:30 Uhr

Pflegerischer Bereichsleiter Geriatrie

Christian Pelz